Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Landesverband Bayern, probte am Samstag den 6.10.2012 in Mittelfranken den Ernstfall.
Rund 800 ausschließlich ehrenamtlich tätige Fachleute der DLRG, der Freiwilligen Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks, des Arbeiter- Samariter-Bundes, des Reservistenverbandes, der Bundeswehr sowie des Bayerischen Roten Kreuzes und der Bayerischen Polizei beteiligten sich an der Großübung. Sie fand in und um Roth in Mittelfranken statt.
Aufgabenstellung
Verschiedenste Szenarien auf Basis der Einsatzoptionen der DLRG Bayern stellten die 14 Wasserrettungszüge wirklichkeitsnah vor komplexe Aufgaben wie durch Hochwasser und stete Regenfälle aufgeweichte Deiche, in Bedrängnis geratene Hilfskräfte, anrückende Hilfskräfte mit Schwerstgerät sowie die Rettung eingeschlossener Menschen. Bei der Auswahl der Aufgaben hatte die Übungsleitung auch Erfahrungen aus realen Einsätzen bei Hochwasser in und außerhalb Bayerns berücksichtigt.
Ablauf der Übung
Ab 4 Uhr nachts setzten sich die Einheiten aus allen Regierungsbezirken Bayerns in geschlossenen Verbänden mit insgesamt rund 200 Fahrzeugen und 60 Rettungsbooten zu den Zugsammelpunkten in Bewegung.
Ab 8 Uhr trafen die Züge im Bereitstellungsraum Otto-Lilienthal-Kaserne in Roth bei Nürnberg ein. Ab 9 Uhr begannen die Übungsszenarien im Übungsgebiet „An der Lände“ am Main-Donau-Kanal.
Im Einzelnen umfassten die Übungsaufgaben:
Bergung von Personen aus größeren Höhen vom Wasser aus
Wasserseitiger Löscheinsatz in Kooperation mit der Feuerwehr
Verlastung einer Tragkraftspritze
Dekontamination von Einsatztauchern
Mobiler Hochwasserpegel
Evakuierung von durch Hochwasser bedrohten Einsatzkräften
Einsetzen von Hochwasserbooten ohne reguläre Slippstelle
Erkundung möglicher Einsatzstellen für eine Schwimmschnellbrücke der Bundeswehr
Von 12 bis 13 Uhr besichtigte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann die Hilfeleistungskontingente am Main-Donau-Kanal. Ab 16 Uhr wurden die Helfer in die Otto-Lilienthal-Kaserne zurück verlegt. Um 17 Uhr endete die Übung und die Übungsleitung nahm eine erste Auswertung der Erfahrungen vor.
Gesamteinsatzleiter Walter Kohlenz: „Unsere Helferinnen und Helfer haben ein hohes Fachwissen und großes Engagement bewiesen. Sie haben alle Aufgaben hervorragend gelöst. Das ist umso wertvoller, weil keiner der Einsatzkräfte vorher wusste, was im Einzelnen auf sie zukommt. Natürlich haben wir auch Potenzial für weitere Verbesserungen festgestellt. Das werden wir in den nächsten Wochen in Ruhe auswerten und dann umsetzen.“