Am Freitag, den 18.03.2011, wurde die Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) durch die Leitstelle zu einer Hilfeleistung gerufen. Die Einsatzalarmierung lautete: "Unklare Hilferufe am Ortwanger Baggersee auf der Seite der Kleingärten"

Schon nach kurzer Zeit traf unser erstes Einsatzfahrzeug mit 3 Mann Besatzung am Unfallort ein. Nach einer kurzen Suchaktion konnte festgestellt werden, dass die Hilferufe von einer verletzten Person am Illerufer kamen. Unsere Einsatzkräfte konnten aufgrund ihrer hohen Ausbildung schnell Hilfe leisten und stellten innerhalb kurzer Zeit fest, dass noch eine weitere Person abgängig und wahrscheinlich in die Iller gestürzt war. Die beiden Personen waren wohl hoch alkoholisiert mit dem Fahrrad unterwegs und konnten auf dem kurvigen Illerdamm den Weg nicht mehr finden und fielen so in das Flussbett der Iller.

Während sich der erste Trupp um die unterkühlte und alkoholisierte Person, welche immer wieder das Bewusstsein verlor kümmerte, startete ein weiterer in der Zwischenzeit eingetroffener Trupp aus 5 Wasserrettern die Suchaktion nach der zweiten Person entlang des Illerufers.

Kurz nach beginn der Suchaktion wurde durch einen aufmerksamen Jogger auch die zweite Person, die sich auf einen der Brückenpfeiler an der Blaichacher Brücke retten konnte, gefunden.

Während mittels Seiltechnik die erste Person aus dem Flussbett der Iller auf den Illerdamm gebracht wurde um dort an den Landrettungsdienst übergeben zu werden, wurde es für den zweiten Trupp zu einem Kampf gegen die hohe Fließgeschwindigkeit der Iller, um an die zweite Person zu gelangen. Bei dem Verunfallten konnte eine Verletzung der Wirbelsäule festgestellt werden, welche die Rettung äußerst aufwendig gestaltete, da das Unglücksopfer möglichst Bewegungsarm zu transportieren war.

Mittels Raftfähre und Schleifkorbtrage konnte die Person aus ihrem nassen Gefängnis befreit und an den Rettungsdienst übergeben werden.

So oder so ähnlich kann dieses Szenario jedes Jahr stattfinden! Hunderte Jugendliche sind immer wieder schwer alkoholisiert am Ortwanger Baggersee oder an anderen Baggerseen unterwegs und fahren dann volltrunken in dunkler Nacht nach Hause.

Zum Glück war es dieses Mal nur eine Übung! Vielleicht wird es nächstes Mal schon Realität?